Guckkasten

Guckkasten

Im Inneren eines Guckkastens erwartet uns keine Projektion wie in einer Camera obscura, sondern ein Druck. Daher hab ich als Anspielung darauf ein mit einer Pinhole-Kamera gemachtes Bild im Inneren platziert.
Die Außenseite des Guckkastens soll an einen Stoff oder ein Tischtuch ­erinnern, wie sie im stereotypen Bild von ­Österreich à la “Sound of Music” in vielen Köpfen vorhanden ist.
Bei dem Bild im Inneren handelt es sich um ein Panoramabild von Linz, welches aus vier Einzelbildern besteht.
Diese Einzelbilder bewirken, dass sich der Betrachter länger mit dem Anblick beschäftigen muss, um das Panoramabild als solches zu erkennen.

Durch dieses genauer Hinsehen ­wollte ich den Betrachter auch anregen ­nachzudenken und sich näher mit Linz zu befassen. An vielen Orten laufen wir Tag für Tag gedankenverloren vorbei ohne sie wirklich zu sehen. Dabei übersehen wir viel Schönes. Warum ­sehen wir nur im Urlaub genauer hin, wo es doch auch hier ganz in der Nähe viele interessante Dinge gibt. Mit ­meiner ­Arbeit will ich aufrütteln, daran ­erinnern die ­Augen zu ­öffnen und auch ­nachzudenken. ­Welches Bild haben Fremde vor ihrem Besuch von Linz? Welches Bild ­bekommen sie, wenn sie hier sind? Wie viel mehr ­sieht ein Fremder von Linz? Und wie sehr ­tragen wir zu dem stereotypen Bild von Linz und Österreich bei? Wollen wir wirklich den Besuchern diese Stereotypen vermitteln?
Und das wichtigste: Kenne ich selbst Linz und meine Heimat wirklich?

3. Mai 2016 | Fotografie